Johannes Paul II. (1920-2005), schrieb in seiner Enzyklika „Redemptoris Missio“, 42 (© Liberia Editrice Vaticana), dass es heute effektiver sei, die Menschen durch das eigene Vorbild als Christ zum Glauben an Jesus Christus zu führen als durch theoretische Lehren (zitiert aus Evangelium Tag für Tag ):

“Der Mensch unserer Zeit glaubt mehr den Zeugen als den Lehrern, mehr der Erfahrung als der Lehre, mehr dem Leben und den Taten als den Theorien. Das Zeugnis des christlichen Lebens ist die erste und unersetzbare Form der Mission. Christus, dessen Sendung wir fortsetzen, ist der »Zeuge« schlechthin (Off 1, 5; 3, 14) und das Modell christlichen Zeugnisses… Die erste Form des Zeugnisses ist das Leben des Missionars, der christlichen Familie und der kirchlichen Gemeinschaft; diese Form läßt eine neue Verhaltensweise erkennen. Der Missionar, der trotz aller Grenzen und menschlichen Schwächen in Einfachheit nach dem Modell Christi lebt, ist ein Zeichen Gottes und der transzendenten Wirklichkeit. Dieses Zeugnis können und müssen jedoch alle in der Kirche geben, indem sie sich bemühen, den göttlichen Meister nachzuahmen; ein Zeugnis, das in vielen Fällen die einzig mögliche Form ist, Missionar zu sein.Das evangelische Zeugnis, das die Welt am ehesten wahrnimmt, ist jenes der Aufmerksamkeit für die Menschen und der Liebe zu den Armen und den Kleinen, zu den Leidenden. Der Geschenkcharakter dieses Verhaltens und dieser Aktivitäten, die sich abgrundtief von dem in jedem Menschen vorhandenen Egoismus unterscheiden, führt zu gezielten Fragen nach Gott und dem Evangelium. Auch der Einsatz für den Frieden, die Gerechtigkeit, die Menschenrechte und die menschliche Entfaltung ist ein evangelisches Zeugnis, wenn er Zeichen der Aufmerksamkeit für die Menschen ist, ausgerichtet auf die Gesamtentfaltung des Menschen.”