Ein Christ zu sein und Jesus nachzufolgen, d. h. das zu leben, was Jesus gelehrt und vorgelebt hat ist nicht einfach. Wäre es das würde es vielleicht jeder machen. Wir haben aber keine wirkliche Alternative.
Die Nachfolge Christi hat immer auch etwas mit Selbstverleugnung und Leiden zu tun (Mt 16, 24-28).

Thomas v. Kempis hat dazu einige tiefe Gedanken in seinem Andachtsbuch “Nachfolge Christi” (Buch II, Kap. 11) niedergeschrieben, die uns herausfordern, Jesus mehr zu lieben als unsere Bequemlichkeit:

Jesus hat jetzt viele, die sein himmlisches Reich lieben, aber wenige, die sein Kreuz tragen wollen; viele, die nach seinem Trost verlangen, wenige, die Leiden begehren. An seinem Tische findet er Gäste genug (Sir 6,10), bei seinem Fasten aber nur wenige. Alle möchten sich mit ihm freuen, wenige nur wollen etwas für ihn leiden. Viele folgen Jesus bis zum Brechen des Brotes (Lk 24,35), wenige bis zum Trinken des Leidenskelches (Mt 20,22). Viele lieben Jesus, solange ihnen nichts Widriges begegnet. Viele loben und preisen ihn, solange sie einige Tröstungen von ihm empfangen. Wenn sich aber Jesus verbirgt und sich nur ein wenig von ihnen zurückzieht, verfallen sie in Klagen oder in große Trauer. Die aber Jesus um Jesu willen lieben und nicht, um selber Tröstungen zu empfangen, preisen ihn ebenso in jeder Not und inneren Verlassenheit als in der erquickendsten Tröstung. Ja, wenn er ihnen niemals Trost spenden sollte, sie würden ihn dennoch allezeit loben und ihm immer danksagen wollen. Wieviel vermag doch die reine Liebe zu Jesus, die keinen Eigennutz und keine Eigenliebe kennt!

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