Heute möchte ich mal wieder eine Herausforderung weitergeben, die uns im positiven Sinne anspornen und ermutigen soll:

Es gibt nicht wenige Menschen, die es dabei belassen, ihr Äußeres in Ordnung zu bringen und ihr Inneres mit großen Gefühlen gegenüber Gott zu füllen… Sie begnügen sich mit angenehmen Gesprächen, die sie im Gebet mit Gott führen… Täuschen wir uns nicht: unsere Aufgabe besteht ganz und gar darin, dass wir Taten folgen lassen. Das ist so wahr, dass der hl. Apostel Johannes uns erklärt, es seien ausschließlich unsere Werke, die uns ins andere Leben begleiten (Offb 14,13). Denken wir doch einmal darüber nach, umso mehr, als es in diesem Jahrhundert viele gibt, die tugendhaft erscheinen und die es wirklich sind, die aber eher zu einer ruhigen und bequemen Gangart neigen als zu einer mühevollen und echten Hingabe. Die Kirche wird verglichen mit einer großen Ernte, die nach Arbeitern verlangt (Mt 9,35-38), aber nach Arbeitern, die arbeiten. Nichts ist mit dem Evangelium mehr vereinbar, als Erleuchtung und Kraft für die Seele zu sammeln in Gebet, Lesung und Abgeschiedenheit, um dann die Menschen teilhaben zu lassen an dieser geistlichen Nahrung. Das heißt, tun, was unser Herr getan hat, und nach ihm seine Apostel; das heißt, das Amt Marthas mit dem Marias zu verbinden; das heißt, es zu machen wie die Taube, die das Futter, das sie gefunden hat, zur Hälfte verdaut und den Rest mit ihrem Schnabel in die Schnäbel ihrer Jungen steckt, um sie zu nähren. So müssen wir es machen, so müssen wir durch unsere Werke Gott unsere Liebe zu ihm bezeugen. Unsere Aufgabe ist es ganz und gar, Taten folgen zu lassen. (Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660), Priester, Ordensgründer in “Geistliche Unterredungen mit Missionaren” , zitiert aus Evangelium Tag für Tag)