Da müsste man hinkommen… 😉

Wer über das harte Joch des Herrn (Mt 11,28-30) klagt, hat möglicherweise noch nicht das Joch der weltlichen Begierde abgestreift; und wenn doch, so hat er sich, zu seiner größeren Schande, diesem Joch von neuem unterworfen. Nach außen tragen diese Leute das Joch des Herrn, aber innerlich laden sie sich die Last weltlicher Sorgen auf die Schultern. Sie verbuchen die Mühen und Schmerzen, die sie sich selbst auferlegen, zu Lasten des Joches des Herrn… Was das Joch des Herrn angeht, so ist es „sanft und seine Last ist nicht schwer“. Was gibt es in der Tat Süßeres, Herrlicheres, als sich – durch die Verachtung, die man der Welt gegenüber aufbringt – über sie erhoben zu sehen, und durch ein ganz und gar friedliches Gewissen diese ganze Welt sich zu Füßen zu sehen? Man sieht nichts, was man sich wünschen; nichts, was man fürchten könnte; nichts, was man meiden müsste; nichts, was einem weggenommen werden könnte; nichts Böses, was einem jemand zufügen könnte. Der Blick des Herzens richtet sich auf „das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe, das im Himmel für uns aufbewahrt ist“ (1Petr 1,4). Mit einer gewissen Seelengröße hält man nicht viel von den weltlichen Reichtümern: sie vergehen. Oder von der Fleischeslust: sie ist unrein. Oder von weltlicher Pracht: sie verblasst. Mit Freuden nimmt man das Wort des Propheten auf: „Alles Sterbliche ist wie das Gras, und all seine Schönheit ist wie die Blume auf dem Feld: das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit“ (Jes 40,6-8)… In der Liebe, und nur in der Liebe wohnt die echte Ruhe, die echte Süße, denn sie ist das Joch des Herrn. (Hl. Aelred von Rievaulx (1110-1167), englischer Zisterzienserabt in Spiegel der Liebe, I, 30-31, zitiert aus Evangelium Tag für Tag)