Der Hl. Johannes Chrysostomus (um 345-407), Priester in Antiochia und später Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer erläutert den Grund, warum Christen auch in Leid voller Freude sein können:

Die Gläubigen allein haben das richtige Urteil über die Dinge, und Anderes erweckt ihnen Freude und Trauer als den Kindern dieser Welt. Wer ohne Kenntnis von Wettkämpfen einen Athleten sieht, mit Wunden am Leib und dem Siegeskranz auf dem Kopf, der wird nur auf die Wunden schauen, die diesem Menschen Schmerzen bereiten, doch hat er keine Vorstellung von der Freude, die solch eine Auszeichnung jenem bereitet. So ist es auch mit den Ungläubigen. Sie wissen, dass wir unter Prüfungen leiden, aber wofür wir sie erleiden, ist ihnen unbekannt. Sie sehen nur unsere Schmerzen. Sie sehen die Kämpfe, die wir führen und die Gefahren, die uns bedrohen. Doch der Lohn und die Siegeskränze bleiben ihnen verborgen, genauso wie der Grund unserer Kämpfe. Dies bekräftigt Paulus wenn er sagt: „wir haben nichts und haben doch alles“ (2 Kor 6,10) […] Was uns betrifft, so wollen auch wir, wenn wir um Christi willen leiden, dies nicht bloß tapfer ertragen, sondern sogar freudig. Wenn wir fasten, wollen wir vor Freude jubeln, als würden wir schwelgen. Wenn man uns beleidigt, wollen wir uns herzlich freuen, als würden wir mit Lob überschüttet. Wenn wir einen Verlust erleiden, wollen wir ihn als Gewinn ansehen. Wenn wir dem Armen Almosen geben, wollen wir uns als Beschenkte betrachten […] Vor allem anderen erinnere dich, dass du für den Herrn Jesus kämpfst. Dann wirst von Herzen gern in den Kampf ziehen und immer voller Freude sein, denn nichts macht uns so glücklich, wie das Richtige zu tun. (in 12. Homilie über den zweiten Brief an die Korinther, 4, zitiert aus Evangelium Tag für Tag)