Nachdem durch die Evolutionstheorie der Glaube an die (unmittelbare) Erschaffung des Menschen durch Gott in Frage gestellt worden ist, ist nun durch die sogenannte “Ehe für alle” auch noch der christliche Ehebegriff und seine tiefere Bedeutung in der Gesellschaft aufgegeben worden.

Jesus war jedoch sehr klar darüber, woher der Mensch stammt und was es mit der Ehe tatsächlich auf sich hat.

In dem folgenden Gespräch mit den damaligen jüdischen Gelehrten über die Ehescheidung machte er zwei Punkte deutlich:

  1. Gott hat den Menschen erschaffen (und nicht der Zufall zusammen mit Mutation und Auslese)
  2. Durch die Ehe verbinden sich zwei Menschen, nämlich Mann und Frau zu einer neuen Einheit, die nicht mehr von Menschen getrennt werden darf.

In jener Zeit kamen Pharisäer zu Jesus, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen?
Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat
und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein?
Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins (vgl. Gen 2,24). Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.

Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man der Frau eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will?

Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so.
Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch.
Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut, zu heiraten.
Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist.
Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht, und manche haben sich selbst dazu gemacht – um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es. (Mt 19,3-12)

Die Lehre Jesu wird auch bei der kirchlichen Eheschließung im Trauungssegen in sehr schönen und bedeutungsvollen Worten ausgedrückt:

Wir preisen dich, heiliger Vater, denn du hast den Menschen nach deinem Bild erschaffen als Mann und Frau, damit beide in der Einheit leiblicher und geistiger Liebe in der Welt ihren Auftrag erfüllen. Von Anbeginn war es dein Wille, dass ihre Verbindung in der Ehe ein Abbild deiner Liebe zu den Menschen ist, ein lebendiges Zeugnis für den Bund, den du mit deinem Volk geschlossen hast. Wir danken dir, dass die eheliche Gemeinschaft für deine Gläubigen ein Abbild des Bundes zwischen Christus und der Kirche ist. So stellt das Sakrament der Ehe sichtbar dar, wie Christus seine Kirche liebt. Wir bitten dich, Gott, heiliger Vater: Strecke deine Hand aus über N. und N. Gib ihnen die Kraft des Heiligen Geistes für ihr gemeinsames Leben. Verleihe ihnen, o Herr, dass sie in der Gemeinschaft der Ehe ein Herz und eine Seele sind und füreinander Zeichen deiner Gegenwart. Hilf ihnen, ihre Pläne für die Zukunft gemeinsam zu verwirklichen. Schenke ihnen die Kraft, ihre Kinder im Glauben zu erziehen und ihr Leben auszurichten auf dich hin. Schenke der Braut N. die Fülle deines Segens. Lass sie in Liebe und Verständnis ihren Aufgaben als Ehefrau und Mutter gerecht werden. Auch dem Bräutigam N. werde dein reicher Segen zuteil. Lass ihn ein guter Ehemann und Vater sein. Gewähre, heiliger Vater, den neu Vermählten (die teilnehmen am eucharistischen Mahl) dereinst einen Platz beim himmlischen Hochzeitsmahl. Darum bitten wir durch Jesus Christus […] (Form 2 nach dem Römischen Messbuch; zitiert aus Evangelium Tag für Tag)