Leider glauben viele Menschen gar nicht mehr an den Himmel und wenn, dann machen sie sich zu wenige Gedanken darüber. Auch ich oft leider.

Aber es ist so wichtig, sich den Lohn für die Mühen hier auf Erden immer wieder vor Augen zu halten. Damit man die Motivation für das Reich Gottes nicht verliert und auch nicht die Dankbarkeit Gott gegenüber.

Von Bonaventura (Franziskaner, Kirchenlehrer, 1221-1274)  sind  uns dazu folgende schöne Gedanken dazu überliefert worden:

Wenn du also […] irgendwelche Tugenden besitzt oder gute Werke getan hast, ja, weil du solche Tugenden hast: fahre fort damit, mach Fortschritte darin, kämpfe darin bis zum Tode beherzt den Kampf Christi, damit dir, wenn der letzte Tag, das Ende deines Lebens, gekommen ist, als Preis und Lohn deiner Mühen die Krone der Ehre und Herrlichkeit gegeben wird. Daher spricht Jesus Christus […] im Buch der Apokalypse zu dir: „Sei getreu bis in den Tod, dann will ich dir die Krone des Lebens geben“ (Off 2,10). Diese Krone ist nichts anderes als der Lohn des ewigen Lebens. Nach ihr muss die ganze Christenheit vor Sehnsucht glühen […] Steh auf, Freundin Gottes, Braut Jesu Christi, Taube des ewigen Königs, komm, eile zur Hochzeit des Sohnes Gottes (vgl. Off 19,9), denn der ganze himmlische Hofstaat erwartet dich, und alles ist bereitet (Mt 22,4). Bereit steht erlesene, edle Dienerschaft, dir aufzuwarten, kostbare und wohlschmeckende Speise, dich zu erquicken, die liebenswerte Gesellschaft von Freunden, sich mit dir zu freuen. Steh also auf und eile im Laufschritt zur Hochzeit, denn dort steht erlesene Dienerschaft zu deinem Dienst bereit: Jene Dienerschaft ist nichts anderes als die Gemeinschaft der Engel, ja sogar der Sohn des ewigen Gottes in eigener Person, wie er über sich im Evangelium bezeugt: „Amen ich sage euch, er wird sich gürten, sie zu Tisch liegen lassen, umhergehen und sie bedienen“ (Lk12,37). Welch eine große Ehre für die Armen und Verachteten, wenn sie als Diener den Sohn Gottes, des höchsten Königs, haben, und die ganze Heerschar des himmlischen Reiches! Bereit steht erlesene und wohlschmeckende Speise, dich zu erquicken. Der Sohn Gottes bereitet mit eigenen Händen den Tisch, wie er selbst von sich bezeugt: „Ich übergebe euch das Reich, wie mein Vater es mir übergeben hat, ihr sollt in meinem Reich an meinem Tisch essen und trinken“ (Lk 22,29f.). Wie süß und wohlschmeckend ist diese Speise, die Gott in seiner Güte dem Armen bereitet hat (Ps 68,11)! Wie selig ist jener, der im Himmelreich jenes Brot essen wird, das im Schoß der Jungfrau durch das Feuer des Hl. Geistes bereitet wurde. „Wenn jemand von diesem Brote isst, wird er in Ewigkeit leben“ (Joh 6,52). Mit dieser Speise, diesem Brot, nährt und erquickt jener himmlische König seine Erwählten an seinem Tisch, wie es im Buch der Weisheit heißt: „Mit der Speise der Engel hast du dein Volk genährt […]“ (Weish 16,20). (Über das vollkommene Leben, Kap VIII, §§ 2-4 (Übersetzung von Marianne Schlosser, in: Wissenschaft und Weisheit, Band 57/1, 1994, zitiert aus Evangeliumtagfuertag.org)