Eine der größten Herausforderungen im Christentum ist es, Jesus nichts vorzuziehen, bereit sein alles für ihn zu verlassen. Wir Menschen hängen leider sehr an unseren irdischen Sicherheiten und unserem Komfort. 

Dennoch müssen wir uns die Frage stellen: Lieben wir Jesus so sehr, dass er für uns wirklich das Wichtigste ist und wir entsprechend leben?

Der Kirchenlehrer Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien erläutert dies folgendermaßen:

Nachdem unser Herr Jesus Christus öfter, und durch mehrere Taten bekräftigt, allen diesen Hinweis gegeben hat: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Mt 16,24) und außerdem: „Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet“ (Lk 14,33), so glauben wir, dass sich dieses Gebot auf mehreres erstreckt, dem man entsagen muss […] Daher müssen wir einzig und allein den himmlischen Schatz wählen, um bei ihm das Herz zu haben. „Denn wo dein Schatz ist“, heißt es, „da ist auch dein Herz“ (Mt 6,21). Behalten wir daher irgend einen irdischen Besitz oder ein vergängliches Gut für uns zurück, so bleibt darin der Geist gleichsam im Schlamm vergraben, und die Seele kann niemals zur Anschauung Gottes gelangen und zur Sehnsucht nach den himmlischen Schönheiten und den uns in den Evangelien verheißenen Gütern bewogen werden. In den Besitz dieser verheißenen Güter nämlich können wir nur gelangen, wenn uns ein anhaltendes und heftiges Verlangen, sie zu erlangen, antreibt und uns die damit verbundene Mühe geringfügig erscheinen lässt. Die Entsagung besteht also, wie jene Worte beweisen, in der Loslösung von den Banden dieses materiellen zeitlichen Lebens und in der Befreiung von menschlichen Hantierungen, wodurch wir besser in den Stand gesetzt werden, den Weg zu Gott anzutreten und ungehindert nach dem Besitz und Genuss jener Güter zu streben, die kostbarer sind als Gold und Edelsteine. Diese Freiheit, um es mit einem Worte zu sagen, ist eine Versetzung des menschlichen Herzens in den Himmel, so dass wir sagen können: „Unsere Heimat aber ist im Himmel“ (Phil 3,20). Ja sie ist, was das Größte ist, der Anfang der Gleichförmigkeit mit Christus, der reich war und unseretwegen arm wurde (vgl. 2 Kor 8,9). Ohne diese Gleichförmigkeit sind wir nicht im Stande, die evangeliumskonforme Lebensweise Christi zu erreichen. (aus “55 ausführliche Regeln in Frage und Antworten” ; Frage 8, 1.3 (vgl. auch Bibliothek der Kirchenväter, zitiert aus Evangelium Tag für Tag)