Die schlimmste Armut finden wir nicht bei den physisch Hungernden, sondern bei den Menschen, die ungeliebt und verachtet sind.

Dazu schreibt Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997), Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe:

Ich bin nie das Gefühl losgeworden, dass sich überall die Teilnahme am Leiden Christi erneuert. Sind wir bereit, an diesem Leiden teilzuhaben? Sind wir bereit, an den Leiden der anderen teilzunehmen, nicht nur dort, wo Armut herrscht, sondern überall auf der Welt? Mir scheint, dass großem Elend und Leid zu begegnen, uns im Westen schwerer fällt. Wenn ich einen Ausgehungerten auf der Straße auflese und ihm eine Schale Reis oder eine Scheibe Brot anbiete, kann ich seinen Hunger stillen. Aber wer geschlagen worden ist, wer sich nicht gewünscht, nicht geliebt fühlt, wer in Angst lebt, wer sich von der Gesellschaft ausgestoßen weiß, der ist einer Form von Armut ausgesetzt, die noch viel tiefer und schmerzhafter ist. Ihr abzuhelfen ist noch viel schwieriger. Die Menschen hungern nach Gott. Die Menschen sehnen sich nach Liebe. Sind wir uns dessen bewusst? Wissen wir das? Sehen wir das? Haben wir Augen, um es zu sehen? Oft schweift doch unser Blick umher, ohne an etwas hängen zu bleiben. Wie wenn wir diese Welt nur durchwandeln wollten. Wir müssen unsere Augen öffnen und sehen. (aus “No Greater Love”, zitiert aus Evangelium Tag für Tag)