Projekt Kirche

Gedanken und Projekte für eine erneuerte Kirche

Theologie und Demut

Was hat Theologie mit Demut zu tun?

In der Praxis leider oft viel zu wenig. Die Beschäftigung mit der Theologie, also der Lehre über Gott, soll eigentlich zu einem besseren Gottesverständnis bzw. Gotteserkenntnis führen. All zu oft führt jedoch die akademische Theologie, vor allem der letzten beiden Jahrhunderte, eher zu einem bloßen Sammeln von “wissenschaftlichen” Daten und “Formanalysen” ohne wirklichen Mehrwert für den (gelebten) Glauben.

Manch moderner Theologe bildet sich ein, mithilfe der heutigen theologischen Wissenschaft (Stichwort: historisch-kritische Methode) alles besser und genauer wissen zu können als die alten Kirchenväter und Kirchenlehrer. Mit einer fast unglaublichen Arroganz werden Dinge als quasi Gewissheit gelehrt, die mehr oder weniger Spekulation sind und teilweise sogar dem überlieferten Glauben der Kirche widersprechen. So ähnlich (bzw. noch viel besser) hat der Papst das Problem der modernen Theologie bei einem Gottesdienst mit den Mitgliedern der Internationalen Theologenkommission des Vatikans Anfang Dezember beschrieben (siehe den Artikel “Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz” von Guido Horst in der Tagespost, der vom katholischen Nachrichtendienst KATH.NET zur Verfügung gestellt wurde).

Beliebte Irrtümer über die kath. Kirche (Teil 2)

Hier folgt nun die Fortsetzung meines Artikels “Beliebte Irrtümer über die kath. Kirche (Teil 1)”.

Ich gehe zunächst nochmal auf das im Teil 1 zuletzt angeführte Zitat aus dem Artikel “Die römisch-katholische Lehre im Lichte der Heiligen Schrift” von K.L. Brooks ein und gebe es hier in erweiterter Form wieder:

Sind die Überlieferungen (z. B. der “Kirchenväter”) inspiriert?

Sie wurden erst im Mittelalter von Mönchen herausgebracht. Davor hat man nichts von ihnen gehört. In der Heiligen Schrift sind sie nie enthalten gewesen. Sie widersprechen der Heiligen Schrift. Die hauptsächlichsten Lehren des Katholizismus gründen sich auf Überlieferungen.

Matthäus 15,3: “Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen?”

V. 6: “Und ihr habt so das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Oberlieferung willen.”

V. 9: “Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.”

Der Katholizismus lehrt:
Die Heilige Schrift darf nur so verstanden werden, wie sie von der Kirche ausgelegt wird. Sie enthält Stellen, die vom Laien missverstanden werden können und ihm zum Schaden gereichen.

Über Kindertaufe und Erbsünde

Über Kindertaufe und Erbsünde

“Über Kindertaufe und Erbsünde” lautet der Titel des ersten von mir herausgegebenen E-Books.

  1. Schon lange hatte ich geplant (und auch öfters angekündigt), etwas zu diesem Thema zu schreiben (siehe auch “Warum ich mich mit dem katholischen Glauben beschäftige (Teil 2)” bzw. meine vierteilige Blogserie “Über die Kindertaufe”). Leider ist das Thema nicht ganz so einfach und bedarf einer  etwas ausführlicheren Erläuterung.

Bei meinen Recherchen bin ich dann vor einigen Monaten auf die (kath.) Website Bible Christian Society und den Vortrag “Infant Baptism and Original Sin” von John S. Martignoni  gestoßen. Der Vortrag hat mir so gut gefallen und schien mir für meine Zwecke so gut geeignet, dass ich ihn mit Erlaubnis des Autors ins Deutsche übersetzt (oder vielmehr übertragen) und daraus ein E-Book gemacht habe.

Um das Ganze noch etwas zu vertiefen und abzurunden, habe ich im Anhang des E-Books die m.E. wichtigsten Bibelstellen und Kirchenväterzitate über Erbsünde und Kindertaufe inkl. Literatur- und Weblink-Empfehlungen für das weitergehende Studium des Themas hinzugefügt.

Ich hoffe, dass ich damit in einigermaßen umfassenden Art und Weise die katholische Sicht (und damit auch meine eigene) über die Kindertaufe darlegen konnte.

Wie dem auch sei, ich bin gespannt auf die Reaktionen der Leserschaft und freue mich auf jede konstruktive Kritik 😉

Update 07.01.2015:
Und hier gibt es jetzt (endlich) die EPUB-Version (zum Lesen auf dem Smartphone z.B.). Genauso wie die PDF-Version habe ich die eBook-Version 2.2 vom 20.11.2009 verlinkt, die übrigens immer noch darauf wartet, weiter überarbeitet zu werden… 😉

Über die Zungenrede

Nachdem ich mir vor einigen Tagen einen Lehrvortrag eines sehr engagierten katholischen Theologen aus der charismatischen Erneuerung über das “Sprachengebet” angehört habe (siehe auch seinen interessanten BASIC Podcast), möchte ich in diesem Beitrag auf ein paar – nach einem Verständnis – weit verbreitete falsche Vorstellungen bzgl. der Gabe der “Zungenrede” eingehen.

Gleich vorweg gesagt: ich bin weder ein vorbehaltloser Befürworter, noch ein ausgesprochener Gegner der charismatischen Bewegung. Ganz im Gegenteil. Viele meiner Ansichten könnte man grundsätzlich als charismatisch bezeichnen. So halte ich es für sehr wichtig, dass jeder Christ eine lebendige (Liebes-) Beziehung zu Gott pflegt und seine von Gott geschenkten Gaben zu Gottes Verherrlichung und zum Aufbau der Kirche Gottes einsetzt. Und natürlich glaube ich, das der Heilige Geist auch heute noch Wunder bewirken kann (und dies auch tut).

An den charismatischen Gemeinden schätze ich übrigens den meist sehr ausgeprägten Eifer für Gott, ihre Hingabe, ihre bewusst leidenschaftliche Beziehung zu Gott und ihren praktischen Sinn. So wird z.B. in den mir bekannten charismatischen Gemeinden nicht nur einfach “herumtheologisiert” (das zwar auch, da die Glaubenslehre natürlich wichtig ist), sondern vor allem ganz praktisch im Glauben gehandelt (hier bei uns z.B. durch einen christlichen Kindergarten, in dem übrigens auch meine Frau Connie arbeitet und unsere Kinder Paul und Lennart betreut werden, und durch ein sehr ansprechend gestaltetes Generationenzentrum für alt und jung). Ein solches Engagement würde ich mir in der ganzen Kirche wünschen.

Andererseits kritisiere ich an der charismatischen Bewegung manche Einseitigkeit in der Lehre und der Praxis, z.B. was die Charismen, also die Gaben des Heiligen Geistes angeht oder auch den mir persönlich etwas überbetonten bzw. einseitigen Lobpreis (so wichtig und gut auch das Loben und Preisen von Gott und Seiner Güte ist). Andererseits hat natürlich jede christliche Bewegung so ihre Schwerpunkte und der Segen, der von der charismatischen Bewegung im Allgemeinen ausgeht und auch die positive Korrektur, die sie so manch verkrusteter Gemeinde entgegenstellt ist m.E. sehr zu begrüßen.

Zurück zur Gabe der Zungenrede: Zungenrede wird in der Bibel als das vom Heiligen Geist (spontan) gewirkte Reden in fremden Sprachen bezeichnet (vgl.  Apg 2,4-11; Apg 10,44-47; Apg 19,5-6). Das Wunder der Zungenrede bestand darin, dass Menschen, die vom Heiligen Geist erfüllt wurden auf einmal anfingen, Gott zu loben und zu preisen (ggf. auch zu weissagen, d.h. prophetisch zu reden) und dabei zudem auch noch von Menschen aus anderen Ländern verstanden zu werden.

Es gibt nun m.E. einige weit verbreitete falsche Vorstellungen über die Gabe der Zungenrede (sowohl bei den Charismatikern wie auch bei den Nicht-Charismatikern), die ich im Folgenden aufzählen möchte (warum ich sie für falsch halte, werde ich weiter unten zu begründen versuchen):

  1. Die Gabe der Zungenrede stirbt biblisch gesehen irgendwann zwangsläufig aus (und zwar mit dem Ableben der Apostel bzw. der Menschen, denen sie die Hände zur Vermittlung der Geistesgaben auflegten oder spätestens mit Vollendung der Bibel bzw. des Neuen Testaments).
  2. Die Zungenrede wie sie in der Bibel beschrieben ist umfasst auch eine Art Gesang in völlig unverständlichen (d.h. unbekannten) Sprachen und legitimiert damit die heute in charismatischen Gemeinden zumeist praktizierte Form der Zungenrede.
  3. Paulus hält die Praxis der Zungenrede grundsätzlich nicht für gut und wichtig.
  4. Jeder Christ kann die Zungenrede “erlernen” (wenn er nur will und darum bittet)

Wie leicht Menschen zu verführen sind…

Ein Freund von mir hat mich gestern auf einen Film im Internet aufmerksam gemacht, von dem er wohl selbst – trotz einiger Vorbehalte – ganz angetan schien. Ein Film, der den Anspruch erhebt die Menschen aufzuklären. U.a. über den Lug und Trug der Religionen, insbesondere des Christentums. Der Film heißt bezeichnenderweise “Zeitgeist” (auch im englischen Original) und ist im  Internet einer der meist angesehensten Videos.

Heute habe ich mir dann den Teil I (von drei) und den Schluss des gesamten Films angesehen. Der Film ist technisch ziemlich gut gemacht, inhaltlich halte ich ihn für absolut unseriös. Er gibt zwar vor, dass er nicht “boshaft” und keine “Gefühle verletzen”, sondern “sachlich” und auf “akademisch”-wissenschaftlicher Grundlage Aufklärung betreiben wolle, aber das genaue Gegenteil ist faktisch der Fall.

Der Film beeindruckt auf den ersten Blick mit scheinbar gut recherchierten Parallelen zwischen den Religionen und auf einen angeblich völlig eindeutigen Zusammenhang mit der antiken Astrologie, beinhaltet jedoch eine ganze Reihe von historischen Fehlern und Wahrheitsverdrehungen. Der Ton des Sprechers ist zudem voller Häme, zieht über das Christentum als dummen Mythos von macht besessenen Menschen her. Diese Behauptung ist übrigens nicht neu und wird von Leuten, die die Kirchengeschichte nicht wirklich kennen bzw. diese absichtlich einseitig darstellen immer wieder vorgebracht.

Aber schaut euch den Teil I doch selbst einmal an, denn der Film ist m.E. ein sehr gutes Beispiel wie man Menschen verführen kann (folgender Video ist lediglich Teil I, 1/4, hier der ganze Film):

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=mkZzZmNDFAc&hl=de&fs=1&]

Wenn ihr dann wissen wollt, was an den Behauptungen der Filmemacher dran ist, dann empfehle ich mal folgende Videos (leider nur auf Englisch) anzusehen. Aus diesen wird m.E. recht deutlich, dass eine Menge Unsinn verbreitet wird, um die eigenen teosophischen bzw. esoterischen Ideologien zu verbreiten:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=uyeZoQg76T4&hl=de&fs=1&]

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=_QAhrC3nG5E&hl=de&fs=1&]

Beliebte Irrtümer über die kath. Kirche (Teil 1)

Vor ein paar Tagen hat Wegbegleiter durch seinen Blog-Beitrag “Ehrlich: wo mich die katholische Kirche wütend macht (und traurig)” eine sehr rege und interessante Diskussion über die katholische Kirche “losgetreten”.

Ich musste dabei mal wieder feststellen, dass es doch eine Menge Missverständnisse bzgl. der Lehren und Praktiken der kath. Kirche gibt (z.B. bzgl. Kindertaufe, Marienverehrung, etc.).

Von Dirk, einem Diskussionsteilnehmer habe ich am Ende der Diskussion den Hinweis auf die von SoundWords auf Deutsch übersetzte und veröffentlichte Schrift “Die römisch-katholische Lehre im Lichte der Heiligen Schrift” von Keith L. Brooks erhalten. Dort werden eine ganze Reihe von Themen wie “Die Heilige Schrift”, “Die Kirche”, “Das Papsttum”, “Der Marienkult und die Verehrung von Bildwerken” etc. behandelt und die angeblich falschen Lehren und Praktiken der kath. Kirche verurteilt.

Dabei werden altbekannte Vorwürfe gegen die kath. Kirche vorgebracht, die m.E. jedoch in vielen Fällen auf einem mangelnden Verständnis der kath. Lehren, auf fehlerhafter Darstellung (kirchen-)historischer Fakten und teilweise auch einer Verdrehung kath. Lehren beruhen. Ob dies aus Unkenntnis oder aus Antipathie der kath. Kirche gegenüber herrührt, kann ich natürlich nicht beurteilen und spielt auch erstmal für diesen Beitrag keine Rolle.

Im Folgenden möchte ich nun versuchen, anhand der genannten Schrift einige der weit verbreiteten Irrtümer über die kath. Kirche richtig zu stellen (soweit ich dazu in der Lage bin, da ich kein studierter kath. Theologe/Kirchenhistoriker bin).

Mein Anliegen ist dabei übrigens nicht in erster Linie die kath. Kirche zu verteidigen oder sie gar als vollkommen bzw. ohne Sünde darzustellen, sondern durch die Darstellung der kath. Sicht zu einem sachlichen und fairen Dialog zwischen protestantisch/freikirchlichen und katholischen Christen beizutragen.

Und natürlich bin ich jederzeit dankbar für Hinweise, wo ich Sachverhalte irrtümlicher selbst fehlerhaft dargestellt habe… 😉

Treue statt (nur) Kondome

Auf ZENIT bin ich heute auf folgende Nachrichtenmeldung gestoßen: “Aids-Forscher gibt Papst Recht – Abstinenz und Treue sind wirkungsvoller als Kondome”.

Schön finde ich, dass man auch mal offen anspricht, dass AIDS nicht nur mit Kondomen, sondern auch mit einer Änderung des eigenen Sexuallebens an sich bekämpft werden kann und muss…

Nur die Liebe zählt…

Mal was anderes…

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=DlUqybC0Lg0&hl=de&fs=1&]

Bibel-Exegese zum Abgewöhnen

Letzte Woche war ich mal wieder bei einem katholischen Bibelabend (ja sowas gibt es da auch!). Und dieser war wirklich ein echter Schocker! Ich muss sagen ich war total bestürzt, was da so gelehrt wurde.

Vorweg gesagt, nicht jeder katholische Bibelabend muss so daneben sein wie dieser. Ich weiß zumindest von einem anderen, der zwar auch nicht sonderlich lehrreich war, aber in dem zumindest auch kein Unsinn erzählt wurde.

Aber jetzt der Reihe nach.

Bist du glücklich?

Ich gebe zu, eine etwas provokante Frage. Wer ist schon wirklich glücklich? (mal abgesehen von den Frischverliebten 😉 )

Ich finde, dass das Thema “Glück” tatsächlich sehr wichtig ist. Es bestimmt unser Leben und unsere Ziele.

Sind wir wirklich glücklich?

Und jetzt beziehe ich die Frage mal vor allem auf uns Christen: Sind wir tatsächlich glücklich bzw. glücklicher als die Nichtchristen? Oder hadern wir mit Gottes Geboten, die uns das Leben sehr viel schwieriger statt einfacher zu machen scheinen?

Die Frage ist ernst gemeint. Es reicht ja nicht aus, rein verstandesmäßig “alles zu haben” oder gar die Wahrheit gefunden zu haben. Wir müssen damit auch glücklich werden (können). Uns richtig glücklich fühlen.

Und wenn ich von “Glück” oder “glücklich sein” spreche, meine ich nicht nur oberflächliches Glück, sondern tief empfundene Freude. Am Leben. Am Leben mit Gott. Und Freude an Seinen Geboten(!).

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