Letzte Woche war die Polizei bei uns. Ich hatte mich als Zeuge zur Verfügung gestellt.

Folgendes war passiert: Ich war gerade auf dem Rückweg meines kleinen Gebetsspaziergangs bei uns um die Ecke, da hörte ich wie sich ein junges Paar lauthals stritt. Ein Mann wollte mit einem zweijährigen Kind auf dem Rücksitz mit dem Auto wegfahren und eine Frau wollte ihn davon abhalten. Es gab ein Gerangel am und im Auto während das kleine Kind lauthals weinte.

Ich überlegte, ob ich mich da einmischen sollte oder sogar müsste. Zunächst ging ich einfach vorbei, wartete dann aber ab, ob die beiden den Streit endlich beilegten. Nachdem das aber nicht geschah und das kleine Kind immer noch so jämmerlich weinte, ging ich zurück. Als der Mann mich sah, rief er mich gleich zu sich und bat mich, die Polizei zu rufen. Seine Frau hätte ihn tätlich angegriffen und sein Handy kaputtgemacht. Deshalb könne er die Polizei leider nicht selbst anrufen.

Das tat ich dann auch und der junge Mann erzählte mir, dass er mit seiner Frau in Scheidung leben würde und seine Frau nicht zulassen wolle, dass er ihr gemeinsames Kind regelmäßig besuche. Später kam dann wie bereits gesagt die Polizei zu uns, damit ich den "Tathergang" zu Protokoll geben konnte. Die Frau stritt wohl offensichtlich ab, dass sie das Handy ihres Mannes beschädigt haben sollte.

Eine traurige Geschichte. Das junge Ehepaar war wohl so zerstritten, dass die beiden das Wohl ihres Kindes nicht über das Durchsetzen ihres "Rechtes" setzen konnten. Manche Christen würden jetzt vielleicht gleich vermuten: "Wahrscheinlich waren das keine gläubigen Christen. Sonst würden sie sich ja nicht scheiden lassen. Klar, dass eine ohne Gott geführte Ehe in die Brüche gehen muss."

Natürlich ist das Ganze nicht so einfach. Erstens, weil es auch "gute" Ehen unter Nichtgläubige gibt und zweitens, weil es auch "schlechte" oder gescheiterte Ehen unter Christen gibt. Connie und ich waren auf jeden Fall mal wieder sehr dankbar wie Gott uns und unsere Ehe bislang behütet hat. Es gibt ja keine Garantie für eine glückliche Ehe. Auch für Christen nicht. Aber immerhin haben wir Christen klare Richtlinien wie wir uns in einer Ehe verhalten sollen und was das Ziel ist.

Natürlich schaffen wir das nicht immer umzusetzen, aber wir können zumindest uns immer wieder korrigieren oder korrigieren lassen bzw. uns nach Streitigkeiten versöhnen. Und ich bin zudem überzeugt, dass Gott unsere Bitten um Hilfe für unsere Ehe durchaus gerne erhört.