Wir Christen haben einen Auftrag. Den haben wir uns nicht selbst gegeben, sondern von Jesus Christus erhalten. Jesus erwartet, dass wir den Auftrag, ein Licht in dieser Welt zu sein und Menschen für Gott zu retten (im Rahmen unsere Möglichkeiten) ausführen. Das ist, was Jesus mit dem Gleichnis vom Licht auf dem Leuchter in Lk, 8,1 6-18 meint.

Und Johannes Chrysostomus sagt treffend dazu:
“Nichts ist so kalt wie ein Christ, dem nicht daran liegt, andere zu retten. Hier kann dir deine Armut nicht als Vorwand dienen. Die Witwe, die ihre zwei kleinen Münzen gespendet hat, würde aufstehen, um dich anzuklagen (Lk 21,2). Auch Petrus, der sagt: „Silber und Gold besitze ich nicht“ (Apg 3,6). Ebenso Paulus, der so arm war, dass er oft hungerte und ihm das Nötige zum Leben fehlte (1 Kor 4,11). Du kannst auch nicht deine niedere Herkunft vorschützen, weil auch sie aus bescheidenen Verhältnissen kamen. Deine Unwissenheit dient ebenso wenig zur Entschuldigung, denn auch sie hatten keine Bildung… Führe auch Krankheit nicht ins Feld, denn Timotheus wurde häufig von Krankheiten heimgesucht (1 Tim 5,23)… Es kann jeder, ohne Unterschied, seinem Nächsten nützlich sein, wenn er zu tun bereit ist, was ihm möglich ist… Sag nicht, es sei dir unmöglich, andere zurückzuholen; denn wenn du Christ bist, ist es unmöglich, dass so etwas eintritt. An der Frucht erkennt man den Baum (Mt 7,17), und da es in der Natur keine Widersprüche gibt, ist das, was wir sagen, ebenfalls wahr, denn es leitet sich von der Natur des Christen selbst ab… Für das Licht ist es leichter, zur Finsternis zu werden, als für einen Christen, keine Strahlen auszusenden” (Homilien zur Apostelgeschichte, Nr. 20, 3-4; PG 60, 162, zitiert aus Evangelium Tag für Tag .)