… aber vor allem für Christen notwendig.
Ein schöner und herausfordernder Kommentar zu Mt 5,20-26 hat dazu Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer, geschrieben:

Wir befinden uns jetzt in den heiligen Tagen des Fastens, liebe Brüder, und deshalb soll es keine Unstimmigkeit unter euch geben […] Vielleicht kommt bei euch der Gedanke hoch: „Ich will ja Frieden schließen; aber mein Bruder ist es, der mich gekränkt hat … und er will mich nicht um Vergebung bitten.“ Was ist da zu tun? Es müssen sich Dritte, Freunde des Friedens einschalten […]

Was dich angeht, so sei bereit, dem Andern zu verzeihen, ihm mit ganzem Herzen seine Verfehlung zu vergeben. Wenn du dazu bereit bist, so hast du sie ihm bereits vergeben. Dann bleibt dir noch das Gebet. Bitte für ihn, dass er dich um Vergebung bittet, du weißt ja, dass es für ihn nicht gut ist, es nicht zu tun. Bete also für ihn […] Sag zum Herrn: „Du weißt, dass ich meinen Bruder nicht beleidigt habe […] und dass es ihm schadet, dass er mich beleidigt hat; was mich betrifft, so bitte ich dich von ganzem Herzen, ihm zu vergeben.“

Das müsst ihr tun, wenn ihr in Frieden mit euren Brüdern leben wollt […] damit wir an Ostern in Frieden zu den Sakramenten gehen und in Frieden die Leiden dessen feiern können, der niemandem etwas geschuldet und Schulden an Stelle der Schuldner zurückgezahlt hat: Jesus Christus, der Herr, der selbst niemanden beleidigt hat und dem sozusagen die ganze Welt Leid zugefügt hat. Er hat nicht Strafen gefordert, sondern Belohnungen versprochen […] Auf ihn berufen wir uns in unserem Herzen: Wenn wir jemanden verletzt haben, dann bitten wir um Vergebung; hat uns jemand verletzt, sind wir bereit zu vergeben und für unsere Feinde zu beten.

(aus Predigt 211,5-6, ©Evangelizo.org 2001-2016)