Mal ehrlich, wer von uns geht wirklich gerne in die Kirche?
Auch für mich als gläubiger Katholik ist das nicht leicht. Denn ich bin leider auch nicht so heilig wie ich das gerne hätte. Und deshalb muss ich mich an manchen Sonntagen regelrecht zwingen, in den Gottesdienst oder die Anbetung zu gehen.
Dieses Problem der geistlichen Trägheit gibt es aber nicht erst seit heute, sondern ist ein Thema seit es die Kirche gibt.
So gibt uns Vinzenz von Paul (1581-1660), Priester und Ordensgründer, folgenden guten Ratschlag:
Geht zur heiligen Kommunion, so oft die Güte Gottes es euch erlaubt. – Aber ich verspüre überhaupt keine Lust dazu. – Oh, das macht gar nichts, versäumt trotzdem nicht, hinzugehen. Gott ist es, der euch ruft. Es gibt kein wirksameres Heilmittel gegen die Krankheiten unserer Seelen. Man muss dorthin gehen, um sich stärken zu lassen, um seine Leiden dorthin zu tragen, denn dort ist der wahre Arzt, der die passenden Heilmittel hat; man muss dorthin gehen, um Liebe, gegenseitige Unterstützung, Herzlichkeit zu lernen, um zu lernen, dem Nächsten ein Vorbild zu sein und alle anderen Tugenden, die wir benötigen.
Konferenz vom 22. Oktober 1646 (Gespräche mit den Barmherzigen Schwestern, Band IX, hrsg. Gabalda, S. 298, rev., ins Dt. übers. © evangelizo)
Geht also dorthin, meine Töchter, wenn Jesus Christus euch dazu einlädt, und achtet nicht darauf, ob ihr durch eine fühlbare Neigung dazu hingezogen werdet oder nicht; denn euer Feind wird mit aller Macht versuchen, euch davon abzuhalten, dorthin zu gehen, um zu vereiteln, dass ihr die Gnaden empfangt, die Gott euch dort schenken will, um euch zu befähigen, ein Leben aus er Kraft der göttlichen Tugenden seines Sohnes zu führen.
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