Cyprian (um 200-258), Bischof von Karthago und Märtyrer über die Versöhnungsbereitschaft:

„Nach dem Maß, mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden“ (vgl. Mt 7,2). Der Knecht, dem der Herr alle Schulden erlassen hatte, der aber nicht an einem seiner Mitknechte ebenso handeln wollte, wird ins Gefängnis geworfen. Er wollte nicht seinem Mitknecht vergeben, und verliert die Vergebung, die sein Herr ihm schon zugesprochen hatte (Mt 18,23ff.). In seiner Lehre spricht Christus diese Wahrheit scharf und streng aus. „Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt“ (Mk 11,25). Gott hat befohlen, dass wir friedfertig und in Eintracht leben sollen, in seinem Haus eines Sinnes sein sollen. Er will, dass wir als Wiedergeborene den Zustand bewahren sollen, den uns diese zweite Geburt ermöglicht hat. Da wir Kinder Gottes sind, will er, dass wir im Frieden Gottes bleiben und, da wir ein und denselben Geist empfangen haben, dass wir in der Einheit des Herzens und des Denkens seien. Auf diese Weise nimmt Gott das Opfer derer nicht an, die im Streit leben. Er gebietet, dass man dem Altar fernbleiben und sich zuerst mit seinem Bruder versöhnen soll. So erst kann er die in Friedfertigkeit dargebrachten Gebete erhören. Das Schönste, was wir Gott als Opfer darbringen können, ist unser Friede, das brüderliche Einvernehmen; es ist ein Volk, das sich in der Einheit, wie sie zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist besteht, versammelt.(aus “Das Herrengebet”, 23; zitiert aus Evangelium Tag für Tag)