Leiden tun wir alle nicht gern. Im christlichen Glauben kann jedoch das Leiden mit Jesus verbunden werden, um geistliche Frucht zu bringen. Letztlich ist es eine Frage der Liebe, des Glaubens und der Hoffnung.

Charles de Foucauld (1858-1916), Eremit und Missionar in der Sahara, schreibt dazu:

Bemühen wir uns einzig darum, eins zu sein mit Jesus, sein Leben in unserem Leben nachzubilden, seine Botschaft von den Dächern zu rufen durch unsere Gedanken, Worte und Werke, ihn in uns regieren und leben zu lassen! Er tritt so oft in der Heiligen Eucharistie in uns ein! Möge er sein Königreich in uns aufrichten! …

Wenn er uns Freuden schenkt, nehmen wir sie dankbar an; der gute Hirte gibt uns diese süßen Kräuter, um uns zu stärken und uns fähig zu machen, ihm später auch auf den kargen Wegen zu folgen … Wenn er uns Kreuze schickt, küssen wir sie: „Bona Crux!“ Dies ist die höchste aller Gnaden, es bedeutet, mehr denn je Hand in Hand mit Jesus zu gehen, ihn zu entlasten, indem wir sein Kreuz tragen wie Simon von Zyrene; unser Geliebter ist es, der uns einlädt, ihm unsere Liebe zu bekennen und zu beweisen … Seelische Leiden, körperliche Schmerzen, „freut euch und jauchzt“ (Lk 6,23): Jesus ruft uns auf, ihm zu sagen, dass wir ihn lieben und es ihm solange zu wiederholen, wie unser Leiden andauert … Jedes Kreuz, ob groß oder klein, und sogar jeder Ärger ist ein Ruf des Geliebten; er begehrt von uns eine Liebeserklärung und zwar eine, die so lange währt, wie das Kreuz andauert … […]

Dein Wille geschehe, Jesus, mein Bruder, und nicht der unsere … Wir aber wollen nicht mehr an uns selbst denken, so, als wenn wir nicht mehr existierten: Wir denken nur noch an dich, unseren geliebten Bräutigam. Wir verlangen nichts für uns, wir verlangen nur nach deiner Ehre: „Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe“ in allen deinen Kindern, in allen Menschen; er geschehe in uns; damit wir dich so viel wie möglich verherrlichen in unserem Leben …, damit wir deinen Willen tun …, damit wir so gut wir können dein Herz trösten … Das ist alles, was wir wollen, das ist alles, was wir brauchen …

Einige Briefe (Écrits spirituels de Charles de Foucauld, Éd. J. de Gigord 1964, p. 178–179; ins Dt. übers. © Evangelizo)