Im Folgenden beschreibt Pius XII., Papst von 1939-1958, das Wirken Jesu in den Gläubigen. Nicht immer ganz leicht zu verstehen, aber dafür sehr tief und wahr 😉
“Es war Gottes Wille, in Ihm [Christus] die ganze Fülle wohnen zu lassen” (Kol 1, 19). Ihn zieren jene übernatürlichen Gaben, welche die hypostatische Vereinigung der beiden Naturen [= in Christus bestehende Einheit von göttlicher und menschlicher Natur] im Gefolge hat: in Ihm wohnt der Heilige Geist in einer derartigen Gnadenfülle, dass sie größer nicht gedacht werden kann. Ihm ist gegeben “die Macht über alles Fleisch” (Joh 17, 2), überreich sind in Ihm “alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis” (Kol 2,3). Auch jene Erkenntnis, die man Erkenntnis der Gottschauung nennt, besitzt Er in solcher Fülle, dass sie an Umfang und Klarheit die beseligende Schau aller Heiligen im Himmel weit überragt. Und schließlich ist Er so reich an Gnade und Wahrheit, daß wir alle aus seiner unerschöpflichen Fülle empfangen (Joh 1, 14-16). […] Er ist es, der den Gläubigen das Licht des Glaubens eingießt; der die Hirten und Lehrer und besonders seinen Stellvertreter auf Erden mit den übernatürlichen Gaben der Erkenntnis, der Einsicht und Weisheit bereichert, damit sie den Schatz des Glaubens getreu bewahren, mutig verteidigen, fromm und eifrig erklären und sichern. Er ist es schließlich, der, wenn auch unsichtbar, die Konzilien der Kirche leitet und erleuchtet. Christus ist Begründer und Urheber der Heiligkeit. Denn es gibt keinen heilbringenden Akt, der nicht aus Ihm als seiner übernatürlichen Quelle sich herleitete. “Ohne Mich”, sagt Er, “könnt ihr nichts tun” (Joh 15, 5). Wenn wir ob begangener Schuld von Seelenschmerz und Reue bewegt werden; wenn wir uns in kindlicher Furcht und Hoffnung zu Gott bekehren, immer werden wir von seiner Kraft geführt. Gnade und Glorie entspringen aus seiner unerschöpflichen Fülle. […] Und wenn die Sakramente der Kirche mit einem äußeren Ritus gespendet werden, dann bringt Er selber die Wirkung in den Seelen hervor. Ebenso ist Er es, der die Erlösten mit seinem Fleische und Blute nährt und die wirren, erregten Leidenschaften beruhigt. Er vermehrt die Gnade und bereitet die Glorie für Seele und Leib. […] Christus der Herr lässt die Kirche an seinem übernatürlichen Leben teilnehmen, durchdringt ihren ganzen Leib mit seiner göttlichen Kraft und nährt und erhält die einzelnen Glieder gemäß dem Rang, den sie im Leibe einnehmen, ungefähr in der Weise, in welcher der Weinstock die mit ihm verbundenen Rebzweige nährt und fruchtbar macht. (aus Enzyklika „Mystici Corporis“, 1. Teil (© Copyright – Libreria Editrice Vaticana), zitiert aus Evangelium Tag für Tag)
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